31. Etappe: 01. Mai 2013

Telgte – Münster/Westfalen  15,1 km

Ohne Frühstück verlasse ich die Pension und gehe zurück in den Ort. Ein herrlich blauer Himmel mit Sonnenschein empfängt mich. Es ist nicht mehr so kühl wie gestern und doch muss ich meine Jacke anbehalten. Kaum erreiche ich wieder den Ort, sehe ich auch schon eine Bäckerei und kann dort auch abseits im Café einen Kaffee und zwei Kuchenstücken essen.

Ich befinde mich nicht lange im Ort und auch nicht an der B51. Der Fahrrad- und Fußweg führt schnell weg von der Bundesstraße. Am Ortsrand komme ich an der St. Rochus Klinik vorbei. Hier begegnen mir im näheren Umkreis nur Schwestern. Eine von ihnen spricht mich an und möchte von mir das Woher und das Wohin wissen.

Schon kurz danach bin ich wieder in der Natur und es ist so himmlisch ruhig. Nur Vogelgezwitscher um mich rum. Doch dann ist es aus mit der Ruhe. Immer mehr Fahrradgruppen begegnen mir. Es ist Feiertag und das schöne Wetter lässt grüßen.

Mein Weg führt mich an Feldern und Wäldern vorbei, wären nicht die vielen Radfahrer könnte die heutige kurze Etappe wunderbar sein. Bei einem Spargelfeld sehe ich zum ersten Mal, dass geerntet wird. Am Ende des Spargelfeldes fliegt plötzlich erschrocken etwa zwei Meter vor mir ein Fasan hoch. Ich bin genau so erschrocken und kann leider nicht schnell genug fotografieren.

Je näher ich auf Münster zulaufe, um so mehr Radfahrer begegnen mir. Die Gruppen werden immer größer und kommen in kürzeren Abständen an mir vorbei. Mit einem Mal ist es so schlimm, dass ich komplett umgeben bin. Aus beiden Richtungen wälzen sich die Radfahrerkolonnen auf mich zu. Immer wieder schrecken vor mir die sich unterhaltenden Fahrer(innen) auf, als sie mich unmittelbar vor sich sehen. Beim Laufen auf einer Straße ohne Randstreifen und auch wenn mir Lkws entgegen kamen, hatte ich keine Angst und keine Panik kam in mir hoch. Doch jetzt bin ich in Panik, die Beinahzusammenstöße häufen sich. Diese Situation macht mich aggressiv und ich hebe meine Nordic-Walking-Stöcke mit den Spitzen nach vorne hoch. Wenn man mich schon anfährt, dann soll es wenigstens wehtun!

Glücklicherweise ebbt es immer wieder mal etwas ab, doch ich bin inzwischen völlig angespannt. Gehe ich rechts auf dem Weg, halte ich meine Stöcke mit den hochgestellten Spitzen nach hinten in der linken Hand. Gehe ich links, sind die Spitzen in der rechten Hand und nach vorne gerichtet. Es macht keinen Spaß mehr zu laufen. Ich komme mir in diesen Massen vor wie ein Exot.

Kurz vor Münster erreiche einen Biergarten und hole mir eine Bratwurst. Dann ist der Stadtrand von Münster erreicht. Bei einem Ponyhof kehre ich auch noch ein und hole mir etwas gegen den Durst.

Auch in Münster sind viele Radfahrer unterwegs, doch die erlebten Massen sind es nun nicht mehr. Dafür kommen mir immer wieder Gruppen von Jugendlichen mit Bollerwagen entgegen. Ich überquere den Dortmunder Emskanal und nähere mich der Innenstadt. Dann habe ich die Altstadt und mein vorgebuchtes Hotel erreicht. Das Zimmer und das Bad sind geräumig.

Nach dem Duschen und einer Pause begebe ich mich in die Altstadt. Schnell erreiche ich einen Straßenring. Die Straßennamen wechseln hier von Prinzipalmarkt, Roggenmarkt und Bogenstraße. Prachtvolle Gebäude beiderseits dieses Straßenrings. Doch das historische Rathaus sticht noch deutlich hervor. Ich streife durch die Straßen und besuche den Dom. In einer schmalen Gasse kehre ich dann in einem italienischen Restaurant ein. Danach muss ich zurück, denn die Berichte von gestern und heute warten auf Fertigstellung.

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