43. Etappe: 17. Mai 2013

Heede – Papenburg  18,3 km

Als ich die Pension verlasse, ist der Himmel total bewölkt, von der Sonne keine Spur. Durch den gestrigen Regen ist es ziemlich kühl geworden und ich trage wieder zusätzlich meine Softshelljacke.

Den Ort habe ich schnell durchquert und biege dann in einen kleinen Pfad zur Ems ab. Doch schon bald stehe ich vor einem verschlossenen Tor mit einem Verbotsschild: Privat. Durchgang verboten. Also wieder zurück und weiter mit einem deutlichen Schlenker über den Ort und einer Kreisstraße in Richtung der Ems. Nach einer Weile erreiche ich erneut eine Abzweigung zur Ems. Eine vorbei fahrende Radlerin frage ich vorsichtshalber, ob ich hier die Ems erreichen kann, und erhalte eine positive Antwort.

An der Ems tauche ich wieder ein in die reizvolle Auenlandschaft. Der Horizont ist heute mit einem leichten Schleier bedeckt. Weder Hundebesitzer noch Radler begegnen mir. Nur ein Kuckuck macht mit seinem Ruf ziemlich viel Lärm. Ein holländischer Binnenfrachter überholt mich und ist für längere Zeit das einzige Schiff auf der Ems.

Bei einem kleinen Wehr mache ich meine erste Pause. Kaum habe ich meinen Rucksack abgesetzt, als zwei Frauen angeradelt kommen. Als sie mich erreichen, stutze ich, die erste Frau ist mir bekannt. Nur weiß ich nicht woher. Die Radlerin ist ebenfalls überrascht, nur weiß Sie sofort, wer ich bin. Es ist meine Zimmervermieterin des Privatzimmers in Emsbüren. Die Freude ist groß, sich plötzlich wieder zu sehen. Wir machen ein paar Fotos und dann geht es weiter.

Bei einer Landzunge im Fluss sehe ich eine kleine Herde Galloways und in ihrer Nähe einen Mann der Packtaschen in ein Schlauchboot lädt. Ein Hund ist auch bei ihm. Ich habe den Eindruck, als ob er sich für eine lange Bootsfahrt rüstet.

Nach etwa einen Kilometer mache ich bei einem Rastplatz in der Nähe einer Flussgabelung wieder eine Pause. Der Mann mit dem Schlauchboot kommt langsam die Ems herunter. Als er mich sieht, nähert er sich dem Ufer und wir kommen ins Gespräch. Er ist ein Sportangler, der für zwei Tage mit seinem Zelt bei der Landzunge übernachtet hat. Er hat dort nach Karpfen geangelt. Der Fang wird gewogen und dann wieder freigelassen. Einen 32 Pfünder war seine größte Ausbeute. Letzten Abend und auch in der Nacht hat es sehr hefig geregnet, berichtet er mir.

Nicht weit von der Gabelung entfernt überquere ich die Ems und komme schon bald an einer Schleuse vorbei. Nun verlasse ich die Ems und erreiche Aschendorf, eigentlich mein gestriges Ziel. Das Jugendgästehaus in Papenburg erreiche ich nach weiteren fünf Kilometern.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert