Elmshorn – Glückstadt 23,7 km
Das schöne Wetter ist Vergangenheit, ich muss wieder meine Jacke anziehen. Es bläst ein kühler Wind und der Himmel ist wolkenverhangen. Von der Sonne leider keine Spur.
Da es beim Privatzimmer kein Frühstück gab, führt mich mein erster Weg heute Morgen zu einer Bäckerei. Nach einem ausgiebigen Frühstück geht es los und zunächst muss ich im großen Bogen auf die andere Seite des Hafens kommen. Danach dauert es noch lange, bis ich endlich Elmshorn verlasse. Wieder wird es eine unangenehme Etappe an der Bundesstraße entlang.
Kaum habe ich Elmshorn verlassen und schon laufe ich wieder auf einer fast schnurgeraden Straße mit über 3 Kilometer Länge. Das setzt sich bis Glückstadt mit mehreren geraden Abschnitten zwischen 1,5 bis 3,5 Kilometer fort. Beiderseits bewirtschaftete Felder und Weiden und zu allem Überfluss haben die Bauern gerade die Felder mit Gülle besprüht. Neben den mir ungeliebten Geraden auch noch der penetrante und unangenehm süßliche Geruch.
Meine einzige angenehme Abwechslung sind wieder mal junge Rinder, die neugierig zu mir an den Zaun laufen und sich dabei in einer Reihe vor mir aufstellen. Zwischenzeitlich macht sich auch die Sonne bemerkbar. Der Himmel ist eine Mischung aus Blau und Grau. Immerhin ist es wieder wärmer geworden. Bei einem Hofladen mache ich eine Pause. Hier erhalte ich einen Mineraldrink in einer 0,75-Liter-Flasche für einen unglaublich fairen Preis von 90 Cent. Eines der herumlaufenden Kätzchen holt sich bei mir ihre Streicheleinheiten ab und will nicht mehr von mir weichen. Die Bäuerin erzählt mir von einer Arche Noah, die bereits gestern in Glückstadt eingetroffen ist.
Meine heutige Unterkunft liegt direkt am Hafen in einem historischen Gebäude. Und als ich den Hafen erreiche, liegt die Arche Noah, der “schwimmende Bibel Erlebnispark” wie die Bäuerin mir berichtet hatte, tatsächlich im Hafen.
Nach dem Einchecken und Duschen gehe ich an den Hafenkopf in ein Bistro. Hier im Bistro habe ich einen ungestörten Platz zum Schreiben des Berichtes. Draußen tummeln sich bei inzwischen wieder traumhaften Wetter alle Gäste des Bistros. Ich genieße den Ausklang der Etappe bei einem Bier :-).
Ich sitze noch recht lange im Bistro und schreibe bis zur Akkuwarnung an meinem Bericht über die Pausentage in Lüchow und Hamburg, als ein Gast im Bistro auf mich zukommt und mich fragt ob ich Journalist bin. Er stellt sich als Besitzer der im Hafen ankernden Arche Noah vor. Ich muss ihn aber leider enttäuschen. Ich schreibe nur Berichte für meinen Weblog.
Auf dem Heimweg fasziniert mich das Licht im Hafen und ich fotografiere freihändig den Hafen bei Abendlicht.