Pausentag in Criewen

08. August 2013

Als mein Wecker mich aus dem Schlaf holt, höre ich bereits ein Donnergrollen und einen leichten Regen niedergehen. Das Grollen kommt näher und meine Erinnerungen an das schwere Gewitter auf dem Weg von Husum nach Riddorf werden wach. Heute laufe ich weiter auf dem Deich und als Antenne möchte ich nicht unterwegs sein. Bei mir regen sich die ersten Gedanken nach einem Pausentag hier in Criewen.

Vor dem Frühstücksraum treffe ich meine Zimmervermieterin und irgendwie sprechen wir für kurz über meine Wanderung. Im Frühstücksraum sitzt bereits ein Gast und wir kommen recht schnell über meine Wanderschaft ins Gespräch. Er ist für eine Reportage über das Odertal für den NDR hier unterwegs. Seine Frage nach einem Interview mit mir sage ich gerne zu. Wenige Minuten später, ich unterbreche kurz mein Frühstück, geht es draußen wegen der besseren Akustik auch schon los.

Nach dem Frühstück stehe ich vor dem Gebäude, sehe die grauen Wolken mit einem leicht schmutzigen Orange dazwischen, höre wieder ein leichtes Grollen und entscheide mich spontan für einen Pausentag. Noch bevor ich ins Haus gehen will, lässt sich ein Weißstorch auf dem Schornstein nieder. Später im Zimmer höre ich sein Geklapper.

Meine Pension „Storchennest“ hat zurecht diesen Namen, denn der alte Bäckereischornstein nebenan ist seit vielen Jahren außer Betrieb und auf ihm thront weithin sichtbar ein Storchennest. Jedes Jahr werden hier junge Störchen aufgezogen. Dieses Jahr jedoch nicht, trotzdem ist das Storchenpaar wieder da.

Ich nutze die Pause und fahre zum Einkaufen mehrere Dinge nach Schwedt mit dem Bus. Bei meinem Weg zur Haltestelle kann ich das Storchenpaar fotografieren. Ich fahre bis zur Endhaltestelle ZOB und habe ein großes Einkaufszentrum mit allem, was ich benötige.

Genau um 5 Minuten verpasse ich den Bus zurück und muss nochmals eine Stunde warten. Schnell flüchte ich wieder ins Einkaufszentrum, denn es ist wieder warm und zudem schwül geworden und nur im Inneren ertragbar. Unterwegs auf der Rückfahrt nicke ich ein und werde erst wach, als der Bus an meiner Zielhaltestelle vorbei fährt. Der nächste Halt ist glücklicherweise nicht so weit entfernt. Auf dem Rückweg zur Pension besuche ich noch das Nationalparkhaus Criewen.

Das Nationalparkhaus ist im ehemaligen Schafstall des Guts untergebracht. Das Gut gehörte dem Rittmeister von Arnim. In weiteren Gebäuden sind die Nationalparkverwaltung, ein Magazin und eine Deutsch-Polnische Begegnungsstätte untergebracht. Im Schlossgarten ist ein Schau- und Lehrgarten entstanden.

Am Himmel ziehen immer wieder graue Wolken vorbei, doch Regen und Gewitter sind bisher ausgeblieben. Ich hätte doch unterwegs sein können. Nun dient dieser Tag zur Regeneration. 

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