127. Etappe: 29. August 2013

Sohland a. d. Spree – Neustadt in Sachsen  22,7 km

Nach dem Frühstück beginnt meine Suche nach einer Unterkunft für Neustadt. Schon bei der ersten Pension erhalte ich wegen Belegung eine Absage. Gleichzeitig erhalte ich aber eine Telefonnummer einer weiteren Pension. Bei der Dritten werde ich dann fündig und buche. Mehr gibt es nicht in Neustadt, als Alternative wäre dann nur noch das teuere Hotel gewesen.

Gestern Abend hatte es geregnet. Die Spuren sind immer noch auf dem Flachdach unter mir zu sehen. Als ich die Pension verlasse, sind jedoch wieder Sonnenschein und blauer Himmel. Von der Pension geht es hoch oberhalb des Ortes an den Feldern vorbei. Dieser Weg zieht sich einige Zeit noch, doch dann bin ich wieder in der Natur. Zunächst durchlaufe ich Wiesen, immer mit Blick auf die hügelige Landschaft. Dann bin ich wieder auf einem Waldpfad, der recht ordentlich hinaufführt. Bei einem kleinen Teich, hier gab es früher einen Steinbruch, mache ich eine Pause. Während meiner Pause kommen zwei ältere Paare an mir vorbei. Mit ihnen komme ich kurz ins Gespräch und erfahre, das der Granitabbau hier in der Gegend nicht mehr gut läuft.

Aus China werden Granitblöcke als Ballast für die Schiffe statt Wasser mitgenommen, erklärt man mir. Dieser Granit ist daher deutlich billiger und eine starke Konkurrenz für den einheimischen Granitabbau.

Am Ende des Aufstiegs durch den Wald erreiche ich Wehrsdorf. Von dort führt mich mein Navi auf einem Wirtschaftsweg wieder in Richtung Wald. Ich werde unsicher, da auf der Navikarte der Weg unterbrochen dargestellt wird. Bei einem Haus frage ich eine alte Frau mit Krücken, ob ich den Weg ungehindert folgen kann. Sie fragt zurück, wohin ich denn will. Als ich es ihr sage, höre von ihr: „Nein dort kommen sie nicht nach Neustadt. Oh Gott, warum wollen sie so weit laufen. Da kommen sie doch heute nicht mehr an! Ich muss mir ja richtig Sorgen um sie machen. Fahren sie mit dem Bus.“ Ich beruhige sie und verabschiede mich von ihr. Inzwischen habe ich mich entschieden zurück zur Straße zu gehen, und von dort auf dem Radweg zu laufen.

Der Anstieg nach Steinigtwolmsdorf hat es in sich und ich bin froh im Ort eine Pause zu machen. Der Radweg führt am Ende des Ortes weg von der Straße und hin bis zu einer kleinen Siedlung. Danach geht es weiter über einen schmalen Waldpfad und an dessen Ende stehe ich wieder an der Straße. Doch jetzt gibt es keinen Radweg mehr. Zurück will ich nicht und so bleibt mir wieder einmal nur der Weg auf der Straße. Der Weg zum Ziel nach Neustadt ist lang, ich muss mich etwa 8 Kilometer mit meinen geliebten Rasern 😐 arrangieren.

Unterwegs sind wieder einige ordentliche Steigungen dabei. Doch schließlich erreiche ich Neustadt und meine heutige Pension am Markt des Ortes. 


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