8. Etappe: 06. April 2013

Limbach – Marienthal

Nach dem Frühstück versuche ich, über das WLAN-Netz meinen Bericht auf meinen Blog hochzuladen. Ob das geklappt hat, weiß ich nicht. Das Netz bricht immer wieder zusammen. Muss mich wohl daran gewöhnen öfters kein Netz zu haben.

Um 11:00 Uhr komme ich endlich los. Ein leichter Regen hat eingesetzt. Nur wenige Meter vom Hotel entfernt laufe ich über eine kleine Steinbrücke und biege kurz danach auf eine Wiese ab. Der Westerwaldsteig hat mich wieder. Mein Weg verläuft nun auf lange Zeit unmittelbar neben einen Bach entlang. Nach etwa zwei Kilometer kommt die erste heftige Steigung. Auf einem Kilometer geht es über 100 Höhenmeter hoch und dann auch wieder runter. Trotz dieser ersten Anstrengung genieße ich den Weg. Mal laufe ich auf breiten Waldwegen, mal tauche ich ein in schmale Pfade mit moosbedeckte Böden. Dann vor mir ein Hinweisschild, der Weg ist auf unbestimmte Zeit nicht begehbar. Jetzt folge ich dem W mit gelben Hintergrund. Auf meinem Navi sehe ich, dass nun zusätzliche Kilometer angesagt sind.

In Stein-Wingert endlich ein Gasthof. Ich kehre ein und kann im Warmen sitzen. Nach einer längeren Pause geht es weiter. Dann ein Wegweiser mit der Angabe 6 km bis nach Marienthal. Ich freue mich, denn nun ist es nicht mehr weit. Doch plötzlich will der Westerwaldsteig seinem Namenszusatz „steig“ alle Ehre machen. Ziemlich steil muss ich jetzt auf einer Treppe hoch. Die weit auseinanderliegenden Stufen sind Größenteils mit nassem Laub bedeckt. Mein Rucksack will wieder runter, während ich mühsam nach oben stapfe. Dann führt der schmale Pfad unmittelbar am Hang entlang. Etwa zehn Meter unter mir fließt der Bach. Felsstücke, Wurzeln und nasses Laub erschweren mir das Gehen. Ich schwitze plötzlich, vielleicht die Angst, dass ich abrutsche. Dann versperrt mir ein umgestürzter Baum den Weg. Ich muss fast kriechend auf dem schmalen Pfad mit meinem Rucksack unter dem Baum durch. Immer wieder stochere ich vor mir mit meinem Stock, ob der Untergrund unter dem Laub fest ist. Zwischendrin bei felsigem Untergrund seitlich befestigte Stahlseile zum Festhalten. Nach über einem Kilometer endet dieser Pfad. Doch nun geht es steil hoch und an einer Stelle geht es seitlich ohne richtigen Weg am Hang entlang. Immer wieder muss ich anhalten und eine Verschnaufpause einlegen. Dann endlich habe ich den höchsten Punkt erreicht und kann auf einer Bank mich von den Strapazen erholen. Dieses Stück hat mich fertiggemacht! Ohne Rucksack schon anstrengend, aber mit dem Rucksack eine Herausforderung.

Endlich wieder etwas Erholung, der Weg verläuft nun über Wiesen und zwischen Weiden hindurch und endet auf einer Kreisstraße am Ortseingang von Racksen. Hier sehe ich das Straßenschild: 3 km bis nach Marienthal. Ein Blick auf mein Navi und ich entschließe mich vom Westerwaldsteig abzuweichen und zunächst die Straße zu nehmen. Doch schon nach einem Kilometer biege ich wieder auf einen Waldweg ab. Unmittelbar vor dem Ortseingang bin ich wieder auf dem Westerwaldsteig. Meine heutige Unterkunft liegt mitten im Ort und unmittelbar am ausgewiesenen Wanderweg.

Das Zimmer ist geräumig, und als ich die Badewanne sehe, läuft auch schon das heiße Wasser. Oh wie himmlisch ist so ein heißes Bad nach einem anstrengenden Tag.

Wieder gibt es keine Funkverbindung und auch kein WLAN.