137. Etappe: 08. September 2013

Jöhstadt – Oberwiesenthal
Distanz: 21,3 km; Aufstiege: 644 m; Abstiege: 504 m

Schon in der Frühe höre ich den heftigen Wind. Beim Verlassen des Gasthofes bläst er weiterhin und es ist recht kühl. Der Himmel ist bewölkt, doch nach Regen sieht es glücklicherweise nicht aus. Bis zum Ortsrand laufe ich etwas abwärts, doch danach beginnt wieder eine Steigung hoch zu einem Plateau mit Windkrafträdern. Ich laufe auf einer kleinen Kreisstraße und vermutlich, da es Sonntagmorgen ist, begegnen mir nur sehr wenige Fahrzeuge. Um mich herum Windkrafträder und sie drehen, was das Zeug hält.

Von der Anhöhe habe ich einen guten Blick in die, leider durch Dunstschleier leicht verschwommene, Ferne. Doch es reicht aus, um die Schönheit dieser Landschaft zu erkennen.

Vom Plateau mit dem Windpark geht es jetzt abwärts in den Wald. Die schmale Straße frisst sich wie ein Fremdkörper in den ansonsten dichten Nadelwald. Über mehrere Kilometer führt die Straße immer wieder über Serpentinen abwärts und weiterhin begegnen mir nur wenige Fahrzeuge. Am Rande vom Ort Bärenstein habe ich das Tal erreicht. Wenig später verlasse ich die Straße und biege ab auf den Kammweg. Jetzt ist wieder eine Steigung zu nehmen. Durch eine Wiese und vorbei an Wohngebäuden hoch zu einem Wirtschaftsweg verläuft der sehr heftige Anstieg. Ich bin froh oben kurz vor dem Weg eine Bank vorzufinden. Nach einer Verschnaufpause führt mein Weg nun am Waldrand entlang mit Blick auf das tiefer liegende Bärenstein. Nur kurz streife ich den Ort und bin dann wieder für lange Zeit im Wald. Etwa sechs Kilometer vor Oberwiesenthal beginnt der nächste Anstieg bis auf 980 Meter. Nach Verlassen des Waldes geht es ins Tal. Vorbei an drei am Hang liegende Skisprungschanzen erreiche ich schließlich Oberwiesenthal. Dort im Zentrum bei einem Gasthof beende ich meine heutige Etappe. 


136. Etappe: 07. September 2013

Rübenau – Jöhstadt
Distanz: 24,9 km; Aufstiege: 614 m; Abstiege: 465 m

Bin irgendwie froh den Gasthof zu verlassen. Habe mich hier nicht wohlgefühlt. Schon beim Frühstücken hatte ich den Eindruck, man ist froh, wenn ich endlich fertig bin und das Haus verlasse.

Eine Zeit lang laufe ich noch durch den lang gezogenen Ort und alles ist wie ausgestorben. Dabei geht es kontinuierlich bergan und nach einiger Zeit im Wald erreiche ich einen Parkplatz. Dort macht sich gerade eine Wandergruppe bereit. Einer der Wanderer spricht mich an und möchte, dass ich die Gruppe fotografiere. Und so machen wir auch ein Foto von mir mit der Wandergruppe. Eine kurze Zeit plaudern wir noch, dann starten wir und unsere Wege trennen sich.

Entlang der Straße sehe ich plötzlich eine Holzwerkstatt mit Verkaufsraum und davor zwei Frauen. Ich spreche beide an, ob ich einmal in den Verkaufsraum und in die Werkstatt schauen kann. Natürlich darf ich und zu meiner Überraschung wird gerade nicht Weihnachtsschmuck hergestellt, sondern es werden Ostereier bemalt. Die Vitrinen stehen voller kleiner Kunstwerke. Ich darf alles fotografieren und auch auf meinem Blog einstellen. Schnell sind wir bei meiner Wanderschaft und die Frau gibt mir für unterwegs noch eine Flasche Mineralwasser mit.

Lange Zeit laufe ich an einer wenig befahrenen Staatsstraße entlang, durchquere dabei ein weitläufiges Tal, mittendrin schlängelt sich ein kleiner Bach. Danach geht es wieder aufwärts zum Hirtstein (890 m über NN). Von hier oben hat man einen herrlichen Blick in die Landschaft. Bei dem Basaltfächer „Palmwedel“ mache ich eine Pause und bin schnell mit zwei Männern im Gespräch. Sie haben hier in der Nähe ein renaturalisiertes Hochmoor besichtigt.

Nach dem Abstieg, eine längere Zeit am Wald entlang und durch einen Wald, erreiche ich die Kleinstadt Jöhstadt. Doch bevor ich die Pension am Markt erreiche, muss ich mich nochmals kräftig ins Zeug legen. Auf etwas über einem Kilometer sind 120 Höhenmeter zu bewältigen. Der Schweiß fließt wieder einmal in Strömen, als ich die Pension erreiche. Dort genehmige ich mir zunächst einen großen Radler, dann erst geht es ins Zimmer.

Die Pension wird von einem holländischen Ehepaar seit 6 Jahren geführt und als Gäste sind auch Holländer bereits anwesend. Hier ist wohl eine holländische Hochburg im abgelegenen Erzgebirge. Auf dem Marktplatz stehen zwei holländische Fahrzeuge und auch am nächsten Tag begegne ich mehrere holländische Fahrzeuge.