167. Etappe: 12. Oktober 2013

Pietling – Laufen  18,1 km

Noch bevor ich meine heutige Etappe starte, übertrage ich meinen gestrigen Bericht und die Bilder über das WLAN in der Gaststube. Dann geht es los bei etwas kühlem, aber trockenen Wetter. Bei jedem Gebäude des Dorfes steht auf einer Tafel am Straßenrand Geschichte und Gebäudetyp dieses Gebäudes. Es ist gut gemacht, sehr informativ und interessant. Das Dorf ist schnell verlassen und ich bin weiter auf einer kleinen Kreisstraße unterwegs. Doch auch diese Kreisstraße hat einen Fuß- und Radweg. Ich durchquere Fridolfing und laufe an der B20 auf einem separaten Radweg entlang. Wieder ist auf dieser Bundesstraße einiges los und wieder wird gerast.

Vor einem kleinen Dorf verlasse ich die B20 und durchquere Untergeisenfelden. Hier wirkt alles so aufgeräumt und wie in einer heilen Welt. Im Dorf weist schon ein Schild mit „Bootsanleger“ indirekt auf die nahe Salzach hin. Kurze Zeit durchlaufe ich Felder und Wald und stehe dann wieder vor der Salzach. Wieder beeindruckt mich die hohe Fließgeschwindigkeit des Flusses. Hier zu schwimmen, wäre lebensmüde, geht mir durch den Kopf.

Nun geht es für längere Zeit auf einem Kiesbelag weiter. Auch hier wurde der Weg von den Schlammresten zuvor befreit, doch ist er etwas fester als gestern. Nach einiger Zeit endet der Kiesweg und nun stapfe ich auf einem kaum begangenen Pfad, oft überwuchert mit Unkraut, weiter an der Salzach entlang. Nur durch alte Spurrillen ist der Weg noch erkennbar. Zunehmend wird das Fortkommen schwieriger und ich erreiche seitlich einen kleinen Pfad. An dessen Ende sehe ich parallel zu meinem Pfad einen Weg und so wechsel ich dorthin. Doch dieser endet schließlich nach etwa einem Kilometer vor einer Absperrung, auch für Fußgänger. Seitlich davon gibt es einen schmalen Pfad hoch und dem folge ich. Oben angekommen stehe ich vor einem abgeernteten Maisfeld. Einen Hochsitz nutze ich für meine Pause. Seitlich in Richtung Salzach sehe ich nun ein Kies- und Sandwerk und einen Bauernhof.

Die einzige Möglichkeit ist einen Feldweg am Kieswerk vorbei zu nutzen und den Bauernhof zu durchqueren. Danach gibt es einen asphaltierten Weg. Nach meinem Navi komme ich in die richtige Richtung wieder zur Salzach und nach Laufen. Hier werde ich nach einer Unterkunft suchen.

In Laufen angekommen, bin ich zunächst in einem Vorstadtbereich. Doch niemand ist ansprechbar und so laufe ich erst einmal weiter zum angenommenen Innenstadtbereich. Dann sehe ich eine Frau in ihrem Vorgarten bei der Arbeit. Ich spreche sie an und erhalte zwei Möglichkeiten, einmal ein Gasthof oder ein Stück weiter ein Hotel, etwas feiner, wie sie sich ausdrückt. Ich erwidere, also etwas teurer und sie lacht.

Der Weg zum Gasthof ist einfach zu finden. Zuvor komme ich an einem Haus mit Zimmervermietung vorbei. Dort probiere ich mein Glück, doch niemand ist da. Als ich den Gasthof erreiche, steht an der Tür: „Samstag geschlossen“. Doch in einem Aushang finde ich eine Telefonnummer und rufe an. Ein Zimmer ist frei und die Frage nach dem wann kommen sie, kann ich mit: „Stehe bereits vor der Tür“ beantworten. Das war gut so, denn später gäbe es ein Problem. Man richtet gerade ein großes Abendessen außer Haus vor.

Ich hatte zuvor bei einem Supermarkt etwas zu Essen gekauft und damit wieder einmal richtig gelegen. Von der Wirtin erhalte ich zwei Brötchen, etwas Butter und ein gekochtes Ei. Im Zimmer nehme ich dann mein Abendbrot ein und gehe sehr früh ins Bett. Noriko hat mich in Passau mit ihrer Erkältung angesteckt und irgendwie fühle ich mich matt.