72. Etappe: 27. Juni 2013

Ladelund – Wallsbüll  17,2 km

Meine Zimmerwirtin hat für uns zwei das Frühstück vorbereitet und wir essen zusammen. Dabei kommt wieder ein nettes Gespräch zustande. Diese Privatzimmervermietung ist nur zu empfehlen. Das Zimmer ist gut, die Atmosphäre ausgesprochen familiär und der Preis angemessen. Bisher war es das erste Mal auf dieser Reise, das ich in einer Pension so aufgenommen und betreut wurde. Ich kenne dies eigentlich nur von meiner Pilgerreise 2009.

Draußen regnet es und ich starte gleich mit dem Poncho. Zunächst geht es an der Straße entlang, meist ohne Radweg und der Regen wird stärker. Ein ausgesprochen trüber Tag und ich hoffe, die Etappe ist bald zu Ende. Nach ein paar Kilometer wechsel ich auf einen Wirtschaftsweg und dann auf einen unbefestigten Feldweg mit Sand-Kies-Untergrund. Der Regen hat weiter zugenommen. Ich marschiere mit meinen NW-Stöcken lustlos dahin. Beiderseits des Weges landwirtschaftliche Flächen und gelegentlich eine Kräuterwiese dazwischen. All das interessiert mich bei diesem Wetter nicht wirklich, ich will nur noch ankommen. Leider endet der unbefestigte Weg wieder nach ein paar Kilometer und danach laufe ich auf einem asphaltierten Wirtschaftsweg ohne Verkehr, an einem Wald und teilweise durch einen Wald, weiter.

Meine erste Pause mache ich in einer Schutzhütte an einer Bushaltestelle. Der Regen ist inzwischen heftig. Irgendwann bin ich wieder auf der Straße und erreiche Medelby und wenig später Osterby. Hier rufe ich aus einer überdachten Bushaltestelle Ingolf an. Im Commundo Tagungshotel Hamburg konnte ich ihn wegen Wochenende nicht treffen und auch in Wedel, seinem Wohnort klappte es nicht. Eigentlich wollte ich mich nur mal melden. Ich erreiche ihn und er lädt mich zum Übernachten auf seiner Segeljacht in Flensburg ein. Natürlich nehme ich gerne an, so eine Gelegenheit auf einer Segeljacht zu übernachten, werde ich auf dieser Wanderschaft nicht mehr bekommen. Wir verabreden uns für Nachmittag, er wird mich irgendwo unterwegs aufsammeln und wir fahren dann zum Jachthafen. Dort hat er noch etwas für eine Regatta zu tun und ich kann meine Berichte schreiben und meine nächsten Etappen planen.

Dieses tolle Angebot vertreibt trotz heftigem Regen meine miese Stimmung und ich schreite wieder mit Motivation voran. Der Gasthof im nächsten Ort Wallsbüll ist schnell erreicht.  

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