230. Etappe: 19. Dezember 2013

Walluf – Mainz  14 km

Heute Morgen lasse ich mir Zeit. Bis nach Mainz ist es nur kurz, auch wenn ich um 14 Uhr einen Termin mit Lea Feldmann von der Allgemeinen Zeitung in Mainz habe. Als ich das Hotel verlasse, nieselt es und ich ziehe zur Vorsicht meinen Poncho wieder halb an.

Vom Hotel geht es auf der Werftstraße an der ev. Kirche vorbei und danach bewege ich mich bereits in einem Naturschutzgebiet in den Rheinauen. Mein Weg führt mich zwischen mehreren Teichen und Rhein entlang. Dann erreiche ich den Schiersteiner Hafen. Hier muss ich außen herum und lande schließlich vor einer großen Baustelle. Aus dem kleinen Schild mit Karte werde ich nicht schlau. Also laufe ich erst einmal in die Baustelle. Unterquere die Autobahn und stehe schließlich vor einem Bauzaun. Durchkommen unmöglich. Einen gerade ankommenden Spaziergänger auf der anderen Zaunseite spreche ich an. Er ist überhaupt nicht gut auf diese Baustelle zu sprechen. Am Anfang gab es keine Hinweise, dann nach Protesten der Anwohner das unübersichtliche Schild und eine Öffnung im Zaun. Und diese will er mir zeigen. Wir gehen also zusammen zu dieser Öffnung im Zaun. Doch leider ist diese Öffnung inzwischen mit einer Kette und einem Schloss wieder für den Durchgang versperrt. Ich muss zurück. Zuvor erklärt mir der freundliche Spaziergänger noch den Weg. Als ich schließlich wieder die Baustelle verlasse, kommt mir der Spaziergänger entgegen. Fast gleichzeitig hält ein kleiner Transporter mit zwei Personen der Baufirma an und die wollen mir helfen. Der Spaziergänger und ich erfahren, dass nicht die Baufirma für das Schild, sondern die Stadt zuständig ist. Sie dürfen nichts daran verändern. Ich bedanke mich für die Hilfsbereitschaft und gehe nun weiträumig um die Baustelle herum. Schließlich bin ich wieder am Rheinufer unterwegs.

Bei Wiesbaden-Biebrich muss ich das Rheinufer verlassen. Verschiedene Chemische und Betonwerke wie  Kalle, Albert und Dykerhoff versperren hier mir den Weg. Es folgt ein Gewerbegebiet und dann endlich wieder der Rhein. Bei einer Eisenbahnbrücke besteht erstmalig die Möglichkeit zur Überquerung des Rheins. Doch auf der anderen Seite erwarten mich wieder Gewerbe- und Industriegebiet. Dort zu laufen macht keinen Spaß und so bleibe ich auf der rechtsrheinischen Seite.

Wieder einmal begegne ich einem faulen Hundebesitzer. Er sitzt im Auto, hat das Beifahrerfenster geöffnet und lässt seinen Hund auf der Wiese neben dem Parkplatz sein Geschäft erledigen.

Dann endlich nähere ich mich der Theodor-Heuss-Brücke und der Altstadt von Mainz. Direkt an der Brücke gibt es einen Treppenaufgang und so überquere ich den Rhein und bin bereits am Rande der Altstadt. Es ist noch etwas Zeit bis zum vereinbarten Interviewtermin. Daher checke ich erst einmal im Hotel ein. Hier wird schnell umgezogen und den Rucksack ausgeräumt. Stattdessen stopfe ich nun die beiden Kissen in den Rucksack und obendrauf meinen Schlafsack. Für den Pressetermin muss ich nicht mit schwerem Rucksack erscheinen. Rein optisch sieht der Rucksack genau so aus, wie auf meiner Wanderschaft.

Pünktlich um 14 Uhr bin ich am Dom und an dem Treffpunkt vor der Redaktion der Allgemeinen Zeitung. Lea Feldmann macht mich sofort ausfindig und gehe mit ihr unterhalb der Fenster der Lokalredaktion. Kolleginnen von ihr möchten den Wanderer einmal persönlich in Augenschein nehmen. Wenig später stößt der Pressefotograf hinzu und wir suchen am Rande des Weihnachtsmarktes einen freien Platz für ein Foto. Es werden mehrere Bildserien aufgenommen, bis eine Reihe mit Bewegungsunschärfe passend im Kasten ist. Danach geht es zum nahe gelegenen Café Alex. Hier finden wir gerade noch einen freien Tisch. Viele Fragen prasseln auf mich ein und ich erzähle ausführlich von meiner Wanderschaft. Unser Gespräch zieht sich hin und so informiere ich Katrin, mit der ich mich auf dem Weihnachtsmarkt um 16 Uhr verabredet habe, über meinen jetzigen Standort.

Kaum habe ich mich von der Journalistin verabschiedet, meldet sich Katrin. Sie steht bereits vor dem Café. Katrin und ich bleiben noch einige Zeit im Café. Hier bekomme ich meine ersten, selbst von ihr gebackenen, Weihnachtsplätzen geschenkt. Wir haben viel zu erzählen. Sie ist erst vor Kurzem von einer Urlaubsreise mit ihrer Freundin aus Mexiko zurück und ich stehe kurz vor dem Ziel.

Kennengelernt haben wir uns auf dem Ostseedeich bei der Halbinsel Fischland-Darß (92. Etappe). Dabei haben wir uns vielleicht 20 – 30 Minuten gesehen. Von ihr habe ich den Tipp in den Dünen nach Ahrenshoop zu übernachten. Durch SMS und WhatsApp-Nachrichten sind wir in losem Kontakt geblieben. Sie arbeitet im Landeskriminalamt in Wiesbaden und ist von dort hierher mit der Bahn gekommen.

Wir schlendern einige Zeit über den Weihnachtsmarkt, essen eine Kleinigkeit und trinken Glühwein, geben ein Interview für einen Fanklub  😛 und haben viel Spaß dabei. Schließlich bringe ich sie gegen 21 Uhr zum Hauptbahnhof. Dann geht es zurück ins Hotel. Morgen Vormittag habe ich einen strammen Marsch bis mittags 12 Uhr mit ca. 25 Kilometern vor mir. Mein letztes Treffen auf dieser Wanderschaft. 

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