Stukenbrock – Gütersloh 23,6 km
Meine heutige Etappe empfängt mich mit blauem Himmel und wenigen Wolken. Nur kalt ist es noch, bei einer Apotheke werden 5 Grad angezeigt. Entlang der Straße geht es durch Stukenbrock, dem Gewerbegebiet und dann durch den zweiten Ortsteil Schloss Holte. Es folgen noch weitere Orte bevor ich auf asphaltierten Rad- und Wirtschaftswegen unterwegs bin.
Die endlos langen Geraden haben mich wieder. Es ist zermürbend, wenn ich den überholenden Radfahrern nachschaue, wie sie sich zu Punkten vor mir mit der Straße verschmelzen. Glücklicherweise erwacht gerade die Natur. Ich genieße die Grüntöne der Weiden, Büsche und Bäume. Zwischen drin weiß und gelb blühende Büsche und auf den Weiden Löwenzahn und Gänseblümchen. Es lenkt etwas vom monotonen Geradeausgehen ab.
Der Lärm der nahenden Autobahn A2 ist schon aus der Ferne unüberhörbar. Zunächst sehe ich sie nicht, dann aber ist sie vor mir, ich unterquere sie und bleibe leider längere Zeit in ihrer Nähe. Der Lärm in Autobahnnähe ist unerträglich. Wieder lenken mich wenigstens die Natur und Pferdekoppeln mit Senner Pferden ein bisschen ab. Diese Pferderasse wird in dieser Gegend gezüchtet. Es sind leichte, mittelgroße Pferde und wirken auf mich elegant und temperamentvoll. Bei ihrer Zucht wurden im 17. Jahrhundert arabische Vollblüter eingekreuzt.
Kaum entferne ich mich vom Lärm, laufe ich schon wieder auf schnurgeraden Wegen. Es geht an Bauernhöfe, Weiden und Pferdehöfen vorbei und dann habe ich den Randbezirk von Gütersloh erreicht. Doch bis zum Zentrum muss ich noch fünf Kilometer durch die Stadt laufen. Nach zwei Fehlversuchen finde ich ein kleines Hotel.
Hallo Werner,
endlich ist der Frühling auch in Berlin angekommen. Ich wünsche Dir, auch im Namen meines Mannes, schönes Wanderwetter mit viel Sonnenschein für die nächsten Etappen. Am 1. Mai wirst Du sicher unterwegs auf viele fröhliche Menschen treffen.
Alles Gute auf all` Deinen Wegen wünscht Dir und sendet herzliche Grüße Doris