161. Etappe: 06. Oktober 2013

Passau – Schärding (Österreich)  19,9 km

Bis mittags bin ich mit der Familie zusammen. In der Altstadt verabschiede ich mich schließlich und bin wieder unterwegs. Mein rechter Knöchel macht mir keine Probleme. Heute ist es nicht so lang bis zu meinem Ziel, eine Pension mitten in Schärding. Auch die nächsten Tage werde ich es noch geruhsam angehen und das Gelenk nicht überstrapazieren.

Es dauert nicht sehr lange, bis ich den Inn erreiche. Er strahlt mir mit seinem türkisfarbenem Wasser entgegen und fließt unaufgeregt und doch mit deutlicher Geschwindigkeit zur Donau. Immer wieder komme ich an verschiedenen Fakultäten der Passauer Universität vorbei. Unterschreite zwei alte Stahleisenbahnbrücken und sehe mehrfach die Jakobsmuschel. Hier verläuft wohl auch ein Jakobsweg.

Je weiter ich mich von Passau entferne, um so weniger Spaziergänger begegnen mir. Nur ein paar Radfahrer und Jogger sind noch unterwegs. Auf der anderen Innseite ist bereits Österreich und dort fährt immer wieder deutlich hörbar ein Güterzug vorbei.

Dann erreiche ich das EU-Naturschutzgebiet Neuburger Wald. Hier wurden 1978/1979 auf einer zuvor landwirtschaftlichen Nutzfläche über 100 verschiedene Bäume und Sträucher aus vielen Teilen der Erde angepflanzt. Beim Durchschreiten dieses Schutzgebietes sehe ich auch an verschiedenen Bäumen Nagespuren der Biber. Ich hätte nicht gedacht, dass sie sich auch an sehr dicken Bäumen zu schaffen machen.

Wegen eines Kraftwerkes muss ich einen Schlenker weg von dem Inn machen. Für kurze Zeit durchlaufe ich einen Ort und bin dann wieder im Hangwald an dem Inn unterwegs. Die Landschaft am Inn wird immer reizvoller und so ist mein Unterwegssein wieder ausgefüllt mit Beobachten der Natur und den Vögeln.

Vor Neuenburg erreiche ich eine Nordic Walkerin mit ihrer Tochter. Die falsche Handhabung der Stöcke springt mir sofort ins Auge und ich kann mal wieder nicht an mich halten und spreche sie an. Sie erhält von mir einen kurzen Crashkurs in Nordic Walking. Als wir einen Parkplatz erreichen, endet der Kurs und ihr heutiger Trainingseinsatz.

Nach Vornbach verlasse ich das Waldgebiet und auch den Inn. Durchlaufe Felder und nähere mich Neuhaus am Inn. Schon von Weitem sehe ich die Farbenpracht der Häuserrückseiten von Schärding auf der anderen Innseite. Doch zuvor komme ich am Kloster Neuhaus der Englischen Fräuleins vorbei. Zunächst wusste ich nicht, um was für ein Gebäude es sich hier handelt. Ein älteres Paar füttert gerade Enten und ich frage es nach dem Gebäude. Erhalte anschließend noch den dringenden Rat morgen auf österreichischer Seite zu bleiben und das Stift Reichersberg zu besuchen.

In Neuhaus überschreite ich die Brücke nach Schärding und erreiche bald die Silberzeile mit meiner dortigen Pension. Ich bin heute der einzige Gast. Eine Rumänin mit gutem Deutsch empfängt mich. Der Zimmerwirt ist unterwegs und sie ist in seiner Abwesenheit für die Vermietung zuständig. Im Obergeschoss zu meinem Zimmer durchschreite ich einen alten Gewölberaum, morgen mein Frühstücksraum.  

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