Endlich traf gestern der neue Rucksack Abisko 75 von Fjällräven ein. Hierbei handelt es sich um einen schlanken 75 Liter Trekkingrucksack. Er wiegt fast 500 Gramm weniger als mein alter 55+10 Liter Rucksack. Ursprünglich wollte ich diesen Rucksack auch bei Globetrotter in Frankfurt anprobieren und dann eventuell dort kaufen. Leider gab es ihn nicht mehr. Eine neue Lieferung sollte erst Anfang März erfolgen. Das war mir zu ungewiss also suchte ich im Internet und fand einen Händler bei Amazon, der noch einen Rucksack lieferbar hatte. Nach der Bestellung und der Bestätigung tat sich zunächst nichts, dann kam eine Mitteilung, man arbeite dran, mir den Rucksack bald zu senden. Leichte Panik kam hoch, sollte ich auch bei diesem Händler erst mit der Lieferung im März rechnen können? Ich rief bei der Deutschlandniederlassung von Fjällräven an und erhielt die gute Nachricht, dass eine neue Lieferung aus Schweden eingetroffen und diese auch schon zu verschiedenen Händlern unterwegs wäre. Dann kam auch die Erlösung, mein Händler teilte mir den Versand mit. Jetzt vergingen nochmals ein paar Tage, dann aber konnte ich am Samstagmittag den Rucksack auspacken und anprobieren.
Schon am Nachmittag beim Lauftreff kam mir der Gedanke, morgen beim Frankenstein-Lauf mit dem gepackten Rucksack einen ausgiebigen Test durchzuführen. Bis in die Nacht hinein packte ich meinen Rucksack entsprechend meiner vorläufigen Packliste. Lediglich die zwei Liter Wasser ersparte ich mir für den morgigen Test. Nachdem ich fertig gepackt hatte, folgte der erste Tragetest. Oh Schreck, 14 Kilogramm hatte ich nicht so schwer in Erinnerung! Weiterhin legte ich alle Kleidungsstücke bereit, mit denen ich auch meine erste Etappe starten werde.
Nach einer durchwachsenen Nacht holte mich der Wecker ziemlich unsanft aus dem Schlaf. Mein rechter Arm schmerzt wieder heftig. Es sind nur bestimmte Bewegungen, die diesen Schmerz auslösen. Dazu gehören den Arm heben und dabei etwas verdrehen. Seit einigen Wochen bin ich in Behandlung, aber besser ist es leider noch nicht geworden. Trotzdem bin ich optimistisch. Der Start wird deswegen jedoch nicht verzögert!
Mein erster Blick geht nach draußen, ist es trocken? Wie es scheint, ist es so, denn bei Regen würde mein heutiger Test ins sprichwörtliche Wasser fallen. Die Außentemperatur beträgt 3° C, trotzdem werde ich mit nur zwei Schichten, Merino-Unterhemd und Merino-Fleece-Jacke, heute zur Burg Frankenstein starten. Auf dem Rucksack liegt für den Notfall noch meine Softshell-Jacke.
Pünktlich kommt Arnold, ein junger Mann aus Singapur, zur Mitfahrt zum Treffpunkt. Er darf den Rucksack mal kurz zum Auto tragen. Ich glaube, er ist ein bisschen von diesem Gewicht beeindruckt.
Um 9:02 Uhr starten wir zur Burg. Brigitte und Arnold legen ein ordentliches Tempo vor, jedenfalls empfinde ich es heute so. Zu Beginn des Aufstiegs gebe ich Arnold meine Digitalkamera um die ersten Fotos von meiner heutigen Feuertaufe aufzunehmen. Obwohl ich danach versuche mit beiden Schritt zu halten – der Schweiß fliest schon in Strömen – enteilen sie mir bald. Das Tempo kann ich nicht mithalten. Angekommen am Hintereingang zu Burg schaue ich auf meine Uhr und bin überrascht. In ziemlich genau 46 Minuten habe ich den Aufstieg geschafft. Ohne Rucksack war meine beste Zeit im November 2012 39 Minuten. Vielversprechend für meine Wanderschaft.
Im Burghof vor der kleinen Kapelle werden noch ein paar Fotos geschossen und dann geht es zurück. Jetzt kann ich das Tempo der beiden mithalten.
Die Feuertaufe ist bestanden! Die Schultergurte des Rucksacks muss ich noch verstellen. Sie kneifen noch etwas im Brustbereich. An das Gewicht muss ich mich auch noch gewöhnen, aber insgesamt bin ich optimistisch. Auch die Kleidung, einschließlich der Softshell-Hose, ist wunderbar zu tragen.