195. Etappe: 11. November 2013

Titisee – Freiburg im Breisgau (Mit Bahn unterwegs)

Am gestrigen Abend versuche ich Alternativrouten durchzuplanen. Immer muss ich zunächst noch höher bis auf knapp unter 1000 Meter. Erst dann geht es wieder runter. Alle Routen führen durch den Wald auf Waldwegen und nicht auf Wirtschaftswegen Richtung Freiburg. Die einzige Möglichkeit dem Schnee zu entgehen, führt an der Straße entlang, davon größtenteils an der Bundesstraße B31. Nach meiner Karte gibt es teilweise einen Weg in der Nähe der Straße, sicher ist das aber nicht. Gibt es diese Wege nicht, bewege ich mich auf einer stark befahrenen Straße. Die Straßen verlaufen in Serpentinen abwärts. Noch bin ich nicht sicher, welche Alternative ich wählen werde.

Am heutigen Morgen entschließe ich mich keine der gestrigen Alternativen zu wählen, sondern mit der Bahn nach Freiburg zu fahren. Mit der Gästekarte geht das kostenlos.

Im Hotel in Freiburg lese ich, dass es mit Schneebeginn ein Chaos im Hochschwarzwald gab. Viele Autofahrer konnten am ersten Tag damit nicht umgehen. Es kam zu zahlreichen Unfällen. Und ich als Fußgänger an der Straße wäre dann mitten im Geschehen unterwegs. Kein wirklich schöner Gedanke. Meine Entscheidung war richtig gewesen.

Nun beginnt die Suche nach einer Unterkunft. Scheinbar einfach, doch ich komme bereits am Vormittag an. Das frühste Einchecken ist um 14 Uhr, oft auch erst um 15 Uhr. Übrig bleibt ein kleines Hotel in der Nähe des Rathauses. Über ein Suchportal im Internet ist ein Einchecken auch früh möglich. Sicher ist sicher und ich rufe direkt dort an. Dort wird mir das Zimmer zehn Euro teurer und mit einer frühsten Belegung ab 14 Uhr angeboten. Also buche ich über das Internet und rufe nach Mitteilung der Buchungsnummer nochmals dort an. Jetzt ist das Zimmer auch bereits ab 10 Uhr belegbar.

Noch vor dem Frühstück schneit es wieder. Inzwischen liegt eine etwa zehn Zentimeter dicke Schneedecke. Als ich kurz vor 10 Uhr die Pension verlasse, hat es aufgehört zu schneien. Die Fahrt nach Freiburg erfolgt mit der Höllentalbahn. Dass es fast 600 Meter abwärtsgeht, merkt man. Die Bahn fährt beständig bremsend talabwärts. In Himmelreich – auch da bin ich nun zu Lebzeiten gewesen 🙂 – ist der erste Stopp und der Schnee ist verschwunden, es folgen Kirchzarten und Vororte von Freiburg. Dann erreiche ich den Hauptbahnhof von Freiburg. Von hier ist der Rathausplatz und in unmittelbarer Nähe davon mein Hotel schnell erreicht.

Es ist einiges los auf dem Rathausplatz. Etliche Personen warten mit bunten Kappen auf irgendein Ereignis. Seitlich am Rathaus steht ein Pferdewagen, darauf positioniert eine TV-Kamera. Am Brunnen wartet ein Bierfass auf den Anstich. Ich frage irritiert nach dem Grund dieses bunten Treibens. Und erhalte als Antwort: „Es ist der 11.11 und um 11:11 Uhr wird der traditionelle Fastnachtsbeginn ausgerufen.” Wenige Augenblicke später, pünktlich um 11:11 Uhr, geht es los. Es erfolgt eine Ansprache, dann die Zweite vom Vertreter des Oberbürgermeisters und dann der Bieranstich. Zu trinken bekommen aber nur ein paar Auserwählte, ich gehöre nicht dazu.

Unmittelbar danach begebe ich mich ins Hotel und kann auch gleich mein Zimmer beziehen. Es ist ein geräumiges und modern eingerichtetes Zimmer. Nur kurz halte ich mich dort auf, dann geht es auf einen Streifzug durch die Altstadt. Natürlich gehört auch das Freiburger Münster dazu. Hier steige ich etliche Stufen zum Turm hoch. Kurz vor dem Ziel muss ich noch Eintritt bezahlen. Geschickt gelöst, jetzt erst die Kasse, jeder will nun weiter und zahlt. Oben angekommen ist hier eine Baustelle und Gitter versperren den sonst freien Blick über die Stadt.

An einem französischen Wurststand vor dem Münster kaufe ich mir aus purem Appetit eine Salami mit Roquefort. Salami gibt es in den verschiedensten Variationen und Zutaten. Ich muss mich zurückhalten, nicht noch weitere Würste zu kaufen. Dann geht es zurück ins Hotel.

Dort beginnt nun die Neuplanung meiner weiteren Etappen. Ursprünglich wollte ich den Kandel Höhenweg ab Freiburg laufen. Doch der führt mich wieder in den Schwarzwald und es geht wieder auf über 800 Meter. Als Alternative kommt nur noch der Weg am oder in der Nähe des Rheins infrage. Dort bin ich dann in unmittelbarer Nähe zu Frankreich.

Abends gegen 20:30 Uhr bekomme ich Hunger und so begebe ich mich in die Altstadt. Doch hier scheint man um diese Zeit die Bürgersteige hochzuklappen. Ich finde nur geschlossene Gasthöfe und Restaurants. Bei einem Imbiss, auch dort wird bereits der Feierabend eingeläutet, erhalte ich noch eine der letzten Bratwürste. 

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