5. Etappe: 03. April 2013

Ausgeruht wache ich schon vor der Weckzeit auf. Von Toska erfahre ich, dass es eisig kalt draußen ist und total trübe. Meine Lust zum Laufen ist im Keller.

Das Verwöhnfrühstück ist üppig und ich genieße wieder. Danach aber komme ich nicht richtig voran. Wieder wird es für die heutige Etappe spät. Eigentlich habe ich überhaupt keine Lust zum Laufen.

Ich werde in der schönen Altstadt von Limburg um 9:30 Uhr abgesetzt. Nun laufe ich noch etwas herum und betrachte mir die schönen alten Fachwerkhäuser. Eine Frau spricht mich an und erzählt mir, dass Sie bereits mehrere Jakobswege, auch die Via de la Plata, gelaufen ist.

Dann führt mich mein Navi raus aus Limburg. Vorbei geht es an den Glashütten von Limburg und weiter nach Staffel. Dann folgen Elz und Niederhadamar.

Als ich Hadamar erreiche, thront links auf einem Berg das wuchtige Schloss. Etwas weiter komme ich an der evangelischen Schlosskirche vorbei. Wie eine Kirche sieht das große Gebäude nicht aus, eher wie ein Stadtschloss. Die Stadt ist schön, nur ist mir kalt und das trübe Wetter schlägt aufs Gemüt. Ich bin nicht empfänglich für das Genießen der alten Gebäude. Zum Fotografieren habe ich auch keine Lust.

Weiter geht es nach Niederzeuzheim und jetzt wird das Laufen immer beschwerlicher. Es geht beständig bergauf in den Oberwesterwald. Nach Niederzeuzheim laufe ich wieder auf der Landstraße. Wieder gibt’s keinen gescheiten Randstreifen! Der nächste Ort Frickhofen kommt mir wie ausgestorben vor. Zunächst mehrere leere Geschäfte, alle zum Verkaufen. Dann zwei leere Cafés und denen folgen zwei geschlossene Restaurant’s. Ich brauch endlich wieder eine Sitzgelegenheit und die möglichst im Warmen. Ich weiche von meiner Route ab und laufe weiter in den Ort hinein. Endlich ein offener Dönerladen. Hier frage ich nach einer kleinen Portion, kein Problem, ich bekomme eine kleine Portion. Auch einen Kaffee, der nicht auf der Karte steht, wird mir gemacht. Zusammen mit dem jungen Türken trinke ich meinen Kaffee. Er ist 22 Jahre alt und erst vor vier Jahren nach Deutschland gekommen. Spricht aber für diese kurze Zeit – meistens ist er in seinem Laden – sehr gut Deutsch.

Es fällt mir einfach schwer, mich wieder aufzuraffen und loszulaufen. Weiter auf der Landstraße erreiche ich Wilsenroth und dann Berzhahn. Am Ortsausgang wechsel ich auf eine schmale Kreisstraße und dann endlich sehe ich am Hang in noch weiter Entfernung Westerburg. Ein bisschen mulmig ist es mir, denn zwei Fahrzeuge dürfen nun nicht entgegen kommen und gleichzeitig ich am Straßenrand. Ich habe Glück, diese Situation tritt nicht ein und im nächsten Ort Wengenroth gibt s wieder einen Fußgänger- und Radweg. Dann ist plötzlich nach nur einem Kilometer Westerburg erreicht. Es dauert jedoch noch eine Weile,  bis ich meine heutige Unterkunft erreiche. Im Keller habe ich eine komplette Ferienwohnung für mich alleine.

Mit Schrecken muss ich aber feststellen, ich habe kein Mobilfunk-Netz. Hoffentlich kann ich morgen in der Jugendherberge in Bad Marienberg die letzten drei Berichte auf meinem Blog bereitstellen.

Draußen in der Kälte kann ich für morgen zumindest meine Treffen organisieren.

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