Varel – Rodenkirchen 24,9 km
Mein Wecker reißt mich um 6 Uhr aus dem Schlaf. Ich brauche noch einige Zeit richtig wach zu werden. Dann aber beginne ich mit dem gestrigen Bericht, ich bin im Hintertreffen mit zwei Berichten. Um 7 Uhr unterbreche ich für das bestellte Frühstück.
Das Frühstück ist reichlich und der Hotelier sehr aufmerksam. Schnell erhalte ich neuen Saft und neuen Kaffee. Papiertüten zum Einpacken des Proviants für unterwegs liegen auch schon auf dem Tisch. Ich schmiere mir zwei Brote und erhalte noch zusätzlich Joghurt zum Mitnehmen.
Anschließend schreibe ich meinen Bericht fertig und erstelle meine heutige Route. Nach dem Bezahlen füllt mir der Hotelier meine Wasserflasche mit Mineralwasser und Apfelsaft auf. Dann endlich gehe ich los. Schnell erreiche ich die Bundesstraße B437. Es wird ein ungemütlicher „Arbeitstag“. Bis auf ein Teilstück laufe ich heute auf dem asphaltierten Radweg nach Rodenkirchen. Leider setzt sich das Traumwetter von gestern nicht fort. Der Himmel ist bedeckt und es ist auch deutlich kühler geworden. Nach etwa zwei Kilometer erreiche ich eine Brücke über eine Bahntrasse und mein Navi zeigt mir die Abzweigung von der Bundesstraße an. Dieser Weg ist länger und so entscheide ich mich kurz entschlossen für die harte Variante, weiter an der Bundesstraße entlang. Noch schaue ich mir die Landschaft rechts und links von der Straße an. Und schon bald sehe ich linker Hand den Deich zum Jadebusen. Es ist viel Verkehr auf der B437 und es wird zum Teil gerast und häufig riskant überholt. Dieses Überholen und auch die Raserei nerven mich.
Nach einer endlos erscheinenden Graden erreiche ich die Jade. Sie mündet hier mit einem Mündungssperrwerk in den Jadebusen. Zu allem Übel setzt nun auch der angekündigte Regen ein und ich muss meinen Poncho anziehen. Es folgen weiter endlose Geraden, die lediglich durch eine Kurve unterbrochen werden.
Bei einer Pferdekoppel mit vier Hengsten halte ich kurz an. Sie drehen neugierig ihre Köpfe zu mir hin und ich spreche auf sie ein. Ein Hengst nickt mit dem Kopf, als wolle er meine Worte bestätigen. Dann galoppiert er plötzlich los. Kommt aber danach näher zu mir hin und wieder rede ich auf ihn ein. Wieder folgt ein Nicken mit anschließendem Galopp. Leider ist der Regen zu stark um diese Situation mit der Kamera festzuhalten.
In Diekmannshausen nutze ich ein geöffnetes Restaurant für eine Pause im Warmen und ohne Regen. Danach erreiche ich kurz hinter Diekmannshausen die schon öfters angekündigte Straßenbaustelle mit Vollsperrung. Ab hier stapfe ich für ca. drei Kilometer alleine an der Baustelle entlang. Der Regen ist inzwischen kräftiger geworden. Am Ende der Baustelle sehe ich eine überdachte Bank bei einer Tischlerei und verbringe wieder eine Pause im Trockenen.
Auf der nächsten langen Geraden komme ich an einer Viehweide mit jungen Rindern vorbei. Wieder rede ich mit ihnen und ein zügiger Marsch aller Rinder setzt ein. Schön in reih und Glied stehen sie dann am Zaun und beäugen den seltsamen Wandergesellen. Das Bild ist herrlich und diesmal mache ich ein Foto davon. Irgendwie komme ich mir wie Doktor Dolittle mit seinen Tieren vor. Bereits nach der nächsten Kurve schwätze ich mit der nächsten Rinderherde und halte diesmal den Marsch in einem kurzen Video fest.
Nun beginnt für mich der lange und unerfreuliche Marsch von etwa neun Kilometer auf dem fast schnurgeraden Radweg. Der Regen hat aufgehört und ich ziehe den Poncho aber nur halb aus, da die dunklen Regenwolken weiteren Regen ankündigen. Selbst der schön anzusehende Holunder, der für eine längere Strecke ein Spalier bildet, kann mich nicht mehr richtig begeistern. Ich spüre immer deutlicher meine Füße, die nach Ende schreien und die Geraden machen mich zusätzlich mürbe. Selbst eine fast völlig vermüllte Schutzhütte und nach weiteren drei Kilometer eine mit Vogelkot verschi… Hütte stören mich nicht wirklich, mein Körper verlangt nach Pausen. Die noch zu leistenden sieben Kilometer nehmen kein Ende. Dann endlich verlasse ich die B437, die hier zu einer Schnellstraße wird, und biege auf eine Kreisstraße ab. Jetzt sind es nur noch zwei Kilometer und diese letzten Kilometer vergehen nun schnell. Um 19:30 Uhr erreiche ich endlich meine heutige Unterkunft.
Hallo Werner,
schöne Fotos, die Landschaft im Norden gefällt mir sehr gut und natürlich auch die neugierigen Kühe. Super.
Nächste Woche soll das Wetter besser werden, ich drücke Dir weiterhin die Daumen.
LG