Damerow – Bansin 17,1 km
Ich verlasse das Hotel bei bewölktem Himmel. Schnell bin ich wieder am Deich und an meinem gestrigen Ausgangspunkt für die Unterkunftssuche. Es ist dunkler am Himmel geworden und ich bereite sicherheitshalber meinen Poncho vor. Schon wenige Minuten später habe ich den Regen wieder. Es ist ein herrlicher schmaler Waldpfad mit ordentlichen Anstiegen. An verschiedenen Stellen gibt es Aussichtsbuchten, mit weitem Blick auf die Ostsee und auf den unten liegenden Strand. Ich besuche ein paar dieser Aussichtspunkte. Zunächst bevölkern noch die Strandkörbe den Strand, doch das ändert sich schnell, je weiter ich mich vom Seebad Koserow entferne. Schwere dunkle Wolken hängen am Himmel und der Regen hat deutlich zugenommen.
Dann erreiche ich Kölpingsee und durchlaufe das Privatgelände einer Hotelanlage. In Strandnähe des Ortes und in Sichtweite des gleichnamigen Sees geht es einige Zeit weiter. Dann hat mich der Wald wieder. Jetzt werden die Steigungen deutlicher. Zunächst überholen mich viele Radfahrer, doch dann bei einer 16 %-Steigung erreiche und überhole ich sie alle wieder. Diese Steigungen machen mir richtig Spaß und ich kann mich mal wieder ordentlich verausgaben. Den Tunnelblick an und die Jagd auf die Radfahrer kann beginnen. Die meistens fahren noch schwungvoll zu Beginn der Steigungen, doch schon Momente später schieben sie ihre Räder. Vermutlich schmunzeln jetzt einige meiner Nordic-Walking-Gruppe im Lauftreff. Der Dampfmacher, wie Ludwig es in einem Kommentar ausdrückte, lässt jetzt seinen Dampf unterwegs ab.
Es folgen weitere Steigungen und ein schönes Waldgebiet. Der Regen hat inzwischen aufgehört und es klart etwas auf. Bei einer Rehaklinik mache ich meine erste Pause. Dort kann ich mich auf die Terrasse setzten und die inzwischen scheinende Sonne genießen.
Eigentlich wollte ich den Poncho schon einpacken, doch der wieder beginnende Regen lässt mich in den Eingangsbereich der Rehaklinik flüchten. Mein Aufbruch beginnt dann wieder mit Poncho und Regen. Bis nach Bansin, dem nächsten Seebad bleibe ich im Wald. Gleich bei Ortsbeginn kann ich mich auf ein Mäuerchen eines großen Hotels setzten. Hier klappt es auch wieder mit der Mobilfunkverbindung und dem Internet. Ich versuche im Seebad Ahlbeck, dicht der polnischen Grenze oder auch im Seebad Heringsdorf eine Unterkunft zu finden. Eine aussichtslose Sache, außer ich bin bereit, Zimmerpreise oberhalb von 150 € zu zahlen. Schließlich versuche ich es hier in Bansin. Zunächst mit ähnlichem Erfolg, doch dann habe ich Glück nach mehreren Anrufen. Das Hotel liegt nur einen Steinwurf von meinem Mäuerchen entfernt. Der Mann an der Rezeption ist ausgesprochen freundlich und ich bekomme einen reduzierten Preis für die Nacht und ein schönes Zimmer. Der Hotelier, der gerade hinzugekommen ist, ist ganz begeistert von meiner Wanderschaft. Er gibt mir einen wichtigen Hinweis, die Fähre bei Kamminke über das Haff nach Ueckermünde zu nehmen. Ich spare mir einen deutlichen Umweg zum Oder-Neiße-Radweg, meine Route für die nächste Zeit. Viel zu sehen gibt es auf meiner geplanten Route auch nicht, also entscheide ich mich für die Änderung. Einzig, der Besuch in Mönkebude, Manfreds Geburtsort, den ich auf meiner bisherigen Route durchlaufen hätte, muss nun entfallen.
Im Restaurant bekomme ich überraschenderweise auf Kosten des Hauses ein Getränk. Nach einem leckeren Fischgericht endet mein heutiger Tag. Als letzte größere Aktion behandele ich noch auf dem Boden vor einem großen Spiegel sitzend, meine Blase unter dem großen Zeh. Es ist nicht ganz einfach diese einzustechen. Einige Male treffe ich daneben.
Hallo Herr Bach,
ich nutzt jetzt mal die Gelegenheit, um mal Hallo zu sagen bzw. zu schreiben. Eigentlich wollte ich mich schon etwas früher hier im Blog melden, aber entweder hab’ es immer wieder verpeilt (sprich: vergessen) oder ich war halt nicht online. Ich wünsch’ dann noch viel Spaß und Erfolg für den weiteren Wanderungsverlauf und beim Stechen der Blase.
MfG
M. Fiedler