115. Etappe: 15. August 2013

Wiesenau – Neuzelle  21,6 km

Bei fast wolkenlosem blauen Himmel und bei Sonnenschein starte ich meine heutige Etappe. Mein Weg führt mich heute mit einem Schlenker nach Neuzelle. Doris hatte mich in einer Kontaktmail auf das in der Niederlausitz gelegene Kloster Neuzelle aufmerksam gemacht.

Das Kloster Neuzelle wurde am 12. Oktober 1268 von Marktgraf Heinrich dem Erlauchten aus dem Haus Wettin gestiftet. Es war eine Abtei des Ordens der Zisterzienser. Die katholische Stiftskirche St. Marien bildet den Mittelpunkt des Klosters. Das ursprünglich gotische Gotteshaus wurde im 17. und 18. Jahrhundert barock umgebaut und erhielt eine prunkvolle Innenausstattung durch italienische und böhmische Künstler.

Von Wiesenau laufe ich zunächst an der B112 entlang bis nach Ziltendorf und von dort auf einer Landstraße über Vogelsang nach Eisenhüttenstadt. Am Stadtrand von Eisenhüttenstadt bekomme ich von einem älteren Radfahrer den Tipp nicht an der Straße entlang zu laufen, sondern einen Wirtschaftsweg hinter den Bahngleisen zu nehmen. Der Tipp war gut, und wie sich herausstellte, war es auch die kürzere Variante zum Kloster. Noch von unterwegs buche ich über die Touristeninformation eine Übernachtung.

Der Ort Neuzelle ist schnell erreicht und auch das Kloster. Im Kloster sind verschiedene Renovierungsarbeiten im Gange. Die barocke Stiftskirche und der Kreuzgang sind nicht davon betroffen und zu besichtigen. Das Kircheninnere erinnert mich stark an süddeutsche barocke Kirchen. Die Kirche ist relativ klein, aber ausgesprochen prunkvoll.

Nach etwas Suchen finde ich nach der Besichtigung dann meine heutige Bleibe. Es ist eine Ferienwohnung. Meine Zimmerwirtin ist auch so nett, das ich mal wieder einen Waschgang mit Waschmaschine einlegen kann. Die Wäsche kann draußen in der Sonne trocknen. Wenig später in einem Gasthof lese ich in der Lokalzeitung, dass der Oder-Neiße-Radweg gerade wegen umfangreicher Bauarbeiten über Neuzelle umgeleitet wird. Daher sind mir auch mehrere Radwanderer unterwegs begegnet. Es war also kein Umweg und vielleicht sogar noch kürzer als die Umleitung der Radweges.