17. Etappe: 16. April 2013

Aachen – Belgien – Holland – Aachen

Ich starte von der Jugendherberge in Aachen und werde einen Abstecher nach Belgien und Holland vornehmen. Zunächst geht es wieder hoch in Richtung Stadtteil Preuswald. Der Name Preus kommt von Grenze. Es handelt sich hier um die Grenze zu Belgien.

Ich tauche schnell ein in den Aachener Wald. Vorbei geht es am Aachener Fernsehturm. Mir begegnen ab und zu ein paar Jogger. Es ist windig und kühl. Ab und zu, wenn es windstill ist, spüre ich die Sonnenstrahlen. Dann ganz unspektakulär die Grenze nach Belgien. Erkennbar nur durch ein Holzschild mit der Aufschrift „Königreich Belgien“. Hier taucht zu meiner Überraschung auch die Jakobsmuschel auf und kurz hintereinander stehen drei Kreuze am Weg. Der Weg führt bis auf 348 Meter.

Dann geht es wieder abwärts und ich kann den belgischen Ort Gemmenich mit seiner Hubertuskirche im Tal erkennen. Ich durchlaufe den schmucken Ort und mache in der Ortsmitte eine Kaffeepause.

Eigentlich wollte ich weiter zum holländischen Ort Vaals, doch ich entschließe mich in das raue Klima der holländischen Alpen 🙂 zu begeben. Ich muss wieder klettern und in einer hochalpinen Aktion besteige ich den höchsten Berg Hollands. Es ist gleichzeitig das Dreiländereck. Oben angekommen stehe ich vor einem Aussichtsturm. Etwas irritiert frage ich einen älteren Herrn aus Belgien nach dem Dreiländereck und nach dem Vaalserberg. Er erklärt mir, dass ich dieses hinter dem Turm finde. Es früher sogar ein Vierländerpunkt war.

Heute spricht man vom Dreiländereck. Jedoch in der Zeit von 1839 bis 1919 gab es einen Vierländerpunkt. Es waren beteiligt das Königreich Belgien, das Kaiserreich Deutschland, das Königreich der Niederlande und Neutral-Moresnet.

Ich gehe am Turm vorbei und befinde mich in Holland. Rechts von mir ist ist das Dreiländereck mit den drei Nationalflaggen. Von dem Vaalserberg sehe ich nichts. Eine Gruppe junger Holländer steht hier und ich frage einen der jungen Leute nach dem höchsten Berg Hollands. Nach einer kurzen Irritation, ich hätte nicht nach „dem höchsten holländischen Berg“, sondern nach „dem höchsten niederländischen Berg“ fragen sollen, zeigt man mir die in etwa 30 Meter Entfernung stehende kleine Betonsäule. Hier gibt es einen Stein mit Inschrift, das der Berg 322,7 Meter hoch ist.

Von hier aus laufe ich weiter zum holländischen Ort Vaals. Eine nächste Pause ist fällig und meine Lust weiterzulaufen sinkt deutlich. Noch in Vaals frage ich nach einer Unterkunft, doch leider belegt. Die Grenze nach Deutschland ist nur 500 Meter entfernt. Weiter geht es also nach Deutschland. Es ist wieder Aachen und ich muss noch eine Weile weiterlaufen, bis ich ein Hotelschild entdecke. Es soll etwa 500 Meter abseits der Hauptstraße liegen. Ich biege also ein und komme an eine Gabelung, nur wohin nun steht jetzt nicht mehr. Glücklicherweise kommt mir ein Mann entgegen. Ich frage ihn und erfahre, dass es das Hotel nicht mehr gibt. Also zurück und weiter nach Aachen. Nach einem Kilometer stehe ich vor einem kleinen Hotel und es gibt dort auch noch ein freies Zimmer. Im nahe gelegenen Supermarkt hole ich mir etwas zu essen und trinken.

Nach dem Essen und Duschen ist wieder das Schreiben angesagt. Es muss der gespeicherte Track des heutigen Tages ausgewertet und auf mein Notebook übertragen werden. Die Datei des Etappenverlaufs aktualisiert werden, Bilder von der Kamera übertragen und bearbeitet werden. All das dauert seine Zeit und ich bin zum Teil für über eine Stunde damit beschäftigt.

16. Etappe: 15. April 2013

Schevenhütte – Aachen

Endlich schaffe ich es, früher zu starten. Zur Sicherheit eine kurze Orientierung mit dem Navi und mein Weg ist gefunden. Es geht auf einer kleinen Kreisstraße wieder hoch. Ich steige bis auf 287 Meter und komme dabei ins Schwitzen. Es ist endlich warm und ich blicke über mir in einen blauen Himmel.

Mein Weg verläuft durch Buchen- und Fichtenwälder, aber auch auf kleinen Kreisstraßen. Glücklicherweise gib es nur wenig Verkehr. Gegen Mittag durchlaufe ich wieder einen kleinen Ort und biege ab in eine Kreisstraße. Noch im Ort komme ich an einer breiten Mauer vorbei. Ideal um darauf eine Pause und ein Nickerchen zu machen.

Der Weg auf der Kreisstraße ist nur kurz, dann biege ich ab in einen schmalen, ansteigenden Wirtschaftsweg. Wiedermal muss ich hoch hinaus. Jetzt führt mich mein Weg meistens zwischen Äcker und Weiden hindurch. Beiderseits häufig abgezäunt und nirgends eine Bank. Am frühen Nachmittag finde ich endlich eine Bank. Bei dieser Pause bin ich wieder eingeschlafen. Als ich erwache, sehe ich über mir dicke Regenwolken. Nun habe ich es eilig, der Rucksack wird mit einem Regenüberzug geschützt und ich gebe Gas.

Mit Erstaunen bin ich bereits eine Stunde später in Kornelimünster, im südöstlichen Stadtteil von Aachen. Kaum habe ich den historischen Stadtkern erreicht, fängt es auch schon an zu regnen. Ich flüchte in ein Café.

Eigentlich wollte ich noch bis zur Jugendherberge laufen, doch durch den Regen habe ich dazu keine Lust. Weiter geht es mit dem Bus bis ins Zentrum. Dort besichtige ich den Aachen Dom und fahre danach weiter zur Jugendherberge.

Wieder mal habe ich ein sehr schlechtes Mobilfunk-Netz. Eine Übertragung ist nicht möglich. Für eine WLAN-Verbindung will man Geld und ich bin ich bereit zu zahlen.